Domorganist Marc Holze, Quedlinburg
Im Zentrum dieses Konzertes stehen Sigfried Karg-Elerts „Cathedral Windows“. Schon aus den Werktiteln lassen sich Assoziationen zu der farbenreichen Klangsprache Karg-Elerts wecken, die in den „Cathedral Windows“ zwischen diatonischer „white-note“-Musik und reicher Chromatik changiert. Der Untertitel zu den „Cathedral Windows“ lautet „Six Pieces On Gregorian Tunes“. Karg-Elert wurde in England und den USA als der virtuoseste Orgel-Komponist nach Bach geschätzt – dies ist der Grund dafür, dass viele seiner Werke in England verlegt wurden und keinen deutschen Titel tragen.
Als Professor für Komposition und Improvisation am Pariser Konservatorium sowie in seiner Funktion als Titularorganist an der Pfarrkirche Saint-Ètienne-du-Mont ist Thierry Escaich eine der prägenden Persönlichkeiten des zeitgenössischen Musiklebens der französischen Hauptstadt. Seine besondere Fähigkeit des Improvisierens an der Orgel bestimmt auch seinen Kompositionsstil für das eigene Instrument. Seine Klangsprache zeichnet sich durch einen fast obsessiven rhythmischen Drive aus. In „Evocation II“ fließen verschiedenste musikalische Einflüsse zusammen: Das rhythmisch prägnante Ostinato im Bass erinnert an afrikanische Tänze. Darüber erscheinen Fragmente eines gregorianischen Chorals, es formiert sich eine Passage fugaler Polyphonie, wie sie für die Epoche der Klassik charakteristisch ist, und es erklingt ein Psalm des französischen Renaissancekomponisten Claude Goudimel. Wie mit Spotscheinwerfern werden diese kompositorischen Komponenten abwechselnd in den Fokus gerückt.
Sigfried Karg-Elert (1877–1933): | Cathedral Windows |
Thierry Escaich (*1965): | Évocation II |
Johann Sebastian Bach (1685–1750): | Präludium und Fuge in D-Dur BWV 532 |
Erkki-Sven Tüür (*1959): | Spectrum I |
Karten zu 15 € / erm. 10 € im Internet (siehe oben), in den Vorverkaufsstellen der Quedlinburg Tourismus Marketing GmbH, der Buchhandlung Gebecke, Konzertkasse in der Stiftskirche St. Servatii und an der Abendkasse.