Page 18 - 35 Jahre Quedlinburger Musiksommer
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Soweit die Abschrift, der noch ein paar »Fundsachen« aus privaten Sammlungen angefügt werden sollen :
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• Der Leiter der Halberstädter Kantorei, KMD Kühne- 10.4.65 und 21.7.65, 1967 Abendmusiken mit Arno
mund, beabsichtigte, aus Anlass des Händeljahres Bartel in der Nikolaikirche, Improvisationen (etwa
gemeinsam mit der Quedlinburger Kantorei die eine Stunde wie die heutige Musikalische Vesper)
Johannes-Passion am 21.3.59 in der Nikolaikirche • Der Kreuzchor singt am 2.8.72 und am 4.7.74 in der
aufzuführen. Der Gemeindekirchenrat stimmte zu. (1) Stiftskirche unter seinem Kantor Martin Flämig in
• Kirchen- und Orgelmusiken in der Ägidii-Kirche (Sie Quedlinburg.
wurde 1979 in St. Blasii-Benedikti eingegliedert, • 15.6.75 Sonderkonzert »Junge Organisten
begann in den Jahren des Leerstands zu verfallen musizieren Orgelmusik alter Meister«
und wird seit einigen Jahren dank eines Förder- • 11.6.75 geben Carl Künne, Ernst-Ulrich Jürgens und
kreises Schritt für Schritt wieder zu eigenständigem, Joachim Wolf in Aschersleben (St. Stephani-Kirche)
auch kirchenmusikalischem Leben gerüstet.) eine geistliche Abendmusik
• Sommer 1962–1965 jedes Jahr ein Kryptakonzert mit • 19.4.76 Ostermusik mit Arno Bartel an der Orgel in
Ab Mitte der 70er Jahre gab es
für die Abendmusiken in der Sängern, Arno Bartel und Carl Künne am Cembalo der Marktkirche St. Benedikti
Nikolaikirche auch gedruckte und Harmonium • 20.3.77 Johannespassion von Heinrich Schütz mit
Poster eines nicht mehr bekannten • 18.4.62 Johannespassion von H. Schütz, St. Nikolai- dem Oratorienchor und einem Solistensextett aus
Grafikers Kantorei mit Verstärkung durch Gäste. Gernrode, 1,55 Mark Eintritt
• 10.6.64 Künne und Bartel: Improvisationen, Cantate • 16.4.78 Abendmusik als kammermusikalisches
Domino für Chor und Solo (D. Buxtehude), 14.10.64, Konzert
Der Schulchor und das Kammerorchester des
GutsMuths-Gymnasiums waren unter dem Kammer-
sänger Brauner und später unter Eitelfriedrich Thom ein
zahlenmäßig großes Ensemble. Der Chor war sängerisch
so hervorragend, dass Oratorien und Passionen aufge-
führt werden konnten. Man unterstützte sich gegen-
seitig, doch die konsequent geforderte und manifestierte
Trennung von Kirche und Staat verhinderte weiterge-
hende gemeinsame Veranstaltungsreihen und weit-
greifende Werbung, die eine stärkere öffentliche
Aufmerksamkeit auch für die Kirchenmusik bewirkt
hätte. Selbst wenn keine vollständige Übersicht mehr zu
erstellen ist, aus den vorhandenen Programm -
ankündigungen, einigen Zeitungsartikeln und den
schwärmerischen Erinnerungen der damals aktiven
Quedlinburgerinnen und Quedlinburger ist zu ent-
nehmen, dass die kirchenmusikalischen Veranstaltungen
vielfältig, auf hohem Niveau waren und in die Umge-
Doris Künne gestaltete auch dieses
Poster bung ausstrahlten.
Selbst für Zeitzeugen ist es heute schwer
Themenwünsche zue Improvisa-
tion konnten bis 1 Stunde vor einzuschätzen und nachzuempfinden, was es bedeutete,
Konzertbeginn abgegeben werden Sommermusiken, musikalische Vespern, Abendmusi -
ken, große chorsinfonische Werke oder Oratorien und
Musik nicht staatlich sanktionierter Richtungen
aufzuführen. Menschen wie Kopf, Künne, Bartel und
viele musikalisch Aktive haben es geschafft!
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