Page 25 - 35 Jahre Quedlinburger Musiksommer
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1985
Um den 300. Geburtstag Johann Sebastian Bachs
(1685–1750) auch in Quedlinburg zu würdigen, gab es
Anfang Juli die Kleine Quedlinburger Bachwoche mit
5 Konzerten, die nicht den Anspruch hatte, den großen
Bach-Ehrungen Konkurrenz zu machen, aber den Ver-
such wagte, an jedem Wochentag ein anspruchsvolles
Live-Konzert zu den unterschiedlichen Facetten Bachs
in der Stiftskirche anzubieten. In diesem Jahr erreichte
die Zahl der Konzerte mit 22 auch ihren ersten Höhe -
punkt! Mitglieder des Quedlinburger Oratorienchors
wirkten zum ersten Mal beim Quedlinburger Musik-
sommer mit.
Zu hören waren:
10 ORGELKONZERTE: Matthias Eisenberg, Klaus-
Christhard Kratzenstein, Horst Lehmann, Michael
Hentschel, Fritz Abs, Hans Otto, Matthias Böhlert,
Roland Münch, Annette Markert, Christoph Mehner,
Martin Stephan, Christina Biller, Gottfried Biller
8 SONDERKONZERTE: Rotraud Bense, Ingrid Ryba,
Ivo Bauer, Kammerorchester »musica juventa«
Halle/S., Gottfried Biller, Dietrich Hagel, Klaus Schu-
bert, Wolfgang Fischer, Das Dresdner Gitarrentrio,
Maria Gerloff, Vocal- und Instrumental-Ensemble
Halle/S., Johannes Köstlin, Banchetto musicale, Willi
Krug, Elke Wolf, Joachim Wolf
3 KRYPTAKONZERTE: musica camerata quedlinbur-
gensis, Waltraud Wächter, Horst Krause, Bernd
Musil, Christine Schulz-Wittan
2 IMPROVISATIONSKONZERTE ZU BIBLISCHER
LYRIK: Hermann Naehring, Gerold Genßler
1986 Tagebucheintrag des Dresdner
Gitarrentrios
Aus Anlass der Gründung des Quedlinburger Stiftes
vor 1050 Jahren fand ein Festgottesdienst statt, denn
das Jahr 1986 war in Quedlinburg ein Jubiläumsjahr.
Vor 1050 Jahren – kurz nach dem Tod ihres Mannes
Heinrich I. – richtete die Königinwitwe Mathilde im
Jahr 936 eine ‘Vereinigung gottgeweihter Jungfrauen’
ein. Es erfolgte die Umwandlung der Königsburg in ein
adliges Damenstift. Noch im gleichen Jahr wurde diese
Stiftung durch Otto I. offiziell vollzogen.
In seiner Predigt anlässlich des 850. Jubiläums der
Einweihung der Stiftskirche sagte der Magdeburger
Bischof Dr. Werner Krusche 1979: »Daß diese Kirche
kein Museum ist, sondern sich in ihr eine Gemeinde sam-
melt, nach so vielen Jahrhunderten, auch der Irrungen,
nach den 7 Jahren dämonischer Schändung dieser Kirche
durch die SS, das ist ein Pfingstwunder.«
Der Quedlinburger Musiksommer 23